Bad Nauheim – es wird überregional

8. Fahrrad-Trial am 2. Juli 1977  – es kommen Fahrer aus Oelbronn

Beim 8. Fahrrad-Trial erschienen erstmals drei auswärtige Fahrer von einem Club aus der Welt des Motorrad-Trialsports – und zugleich auch aus der Welt des Radsports! Sie waren vom RMSC Oelbronn, was für „Rad- und  Motorsport Club Oelbronn“ steht, ein 1955 gegründeter Verein. Ich kannte ihn vom Motorrad-Trial und war zwei Wochen zuvor, am 19. Juni 1977, in Oelbronn mit meiner 50ccm- Trial-Zündapp bei einem TSG (Trialsport-Gemeinschaft)-Südwest-Wertungslauf gefahren. In Oelbronn hatte ich natürlich nach Trialaktivitäten der Radsportabteilung gefragt, die sich aber auf andere Disziplinen, wie Radball usw., bezogen und nicht auf Fahrrad-Trial. Ich erzählte von meiner Veranstaltung zwei Wochen später in Bad Nauheim und als die Oelbronner nicht abgeneigt waren, versprach ich, ihnen eine Skizze zu schicken, mit der sie zum Beginn der Ausschilderung finden würden. Und tatsächlich sind die Oelbronner dann gekommen!  – Die drei Jungs aus Oelbronn fuhren in der Altersklasse bis 12 Jahre, die einer von ihnen, Uwe Lilge, überlegen gewann – bei ihm dürfte ein Pokal mit der Aufschrift „SJR Bad Nauheim“ herumstehen. Es war das erste Mal, daß auswärtige Fahrer beim Fahrrad-Trial in Bad Nauheim am Start waren. Und es war der Beginn des Fahrrad-Trials in Oelbronn, das nun aufgebaut wurde und in den darauffolgenden dreißig Jahren einige bekannte Fahrer wie Nina Reichenbach und Jonas Friedrich hervorbrachte.

Der Sieg von Thomas Barczikowski in der Klasse über 12 Jahre (sein jüngerer Bruder Dirk gewann zwei Jahre später beim 11. Fahrrad-Trial die Klasse bis 12 Jahre) fiel damals niemandem groß auf . Erwähnenswert ist er aber deswegen, weil Thomas Barczikowski drei Jahre später mit inzwischen Siebzehn eine Profikarriere als Eishockey-Stürmer in Bad Nauheim begann und einer der gefeierten Stars („Barczi“) in der Paradesturmreihe der Bad Nauheimer wurde.

4 mal 7 Sektionen (siehe ganz unten auf der abgebildeten Ergebnisliste) waren eine Menge Holz und die regionalen Fahrer hatten schon die an diesem heißen Tag nicht zu unterschätzende Anfahrt auf ihren Fahrrädern zum nicht ganz nahen Gelände in den Wäldern des Wintersteingebiets bei Ober Mörlen hinter sich. Vielleicht lag es daran, daß „Altstars“ wie Holger Gmyrek oder Gunther Erbe, die bei früheren Veranstaltungen geglänzt hatten, nach einigen Runden mit Strafpunktzahlen, die nicht siegverdächtig waren, aufgaben. Sie hatten sicher nicht mit Thomas Barczikowski gerechnet, der das erste Mal dabei war, mit jeder Runde dazulernte und seine sportlichen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Nur Rolf Benthaus konnte mit ihm einigermaßen mithalten – als ewigen Zweiten möchte ich Rolf Benthaus aus Nieder Mörlen hier einmal als einen beständig guten Fahrer herausstellen, zu dem das Motto paßte: „Immer gut ist sehr gut!“

Helmut Rühl, der Kunstradfahrer vom Radfahrerverein Germania in Rockenberg (bei Bad Nauheim), war auch wieder mit dabei. Ich fand es sehr sympathisch, daß jemand, der normalerweise Turnübungen auf dem Fahrrad in der Halle gewohnt war, die Geschicklichkeit auf dem Fahrrad hier einmal ganz anders praktizierte und seinen Horizont erweiterte. Er brachte auch immer mal Fahrer zu den Trials mit.

 

Ergebnisliste 8. Fahrrad-Trial am 02.07.1977

Bericht über das 8. Fahrrad-Trial am 2. Juli 1977 in TRIALSPORT Nr. 18 (August) 1977, S. 10

 

9. Fahrrad-Trial am 22. April 1978  – erstmals kommen die Fürstenhagener

Ankündigung in der WETTERAUER ZEITUNG

Ich stand natürlich mit Günter Schlieper in Verbindung, der im Jahr zuvor den Velol-Trial-Pokal in Fürstenhagen ins Leben gerufen hatte. Es wurde also ausgemacht, daß die Fürstenhagener nach Bad Nauheim zu meinem Fahrrad-Trial kommen würden – die nebenstehende Vorankündigung in der WETTERAUER ZEITUNG macht deutlich, daß die Fürstenhagener in Bad Nauheim erwartet wurden.

Da man die Kirchner Hütte nicht mit dem Auto erreichen kann, befand sich Start und Ziel diesmal näher an der Eichberg Hütte, die sich unweit der Stelle befindet, wo beim ersten Fahrrad-Trial die Sektion 5 gelegen hatte (siehe die Karte auf der Seite „Bad Nauheim – Trial am 25.05.1974“). Auch hier hat ein einstiger Steinbruch zahlreiche Löcher im Wald hinterlassen, die – in Verbindung mit später gewachsenen Bäumen und ihren Wurzeln – zahlreiche Möglichkeiten für Sektionen ergaben. Zum ersten Mal wurde nun dieses Gelände intensiver für das Trial genutzt. Aus dem untenstehenden Bericht in TRIALSPORT schließe ich, daß sich ein paar der sieben Sektionen auch auf dem Gelände an der nahegelegenen Kirchner Hütte befunden haben dürften, denn an Sektionsdetails kann ich mich – ehrlich gesagt – hier nicht mehr erinnern. Aber wie ich mich kenne – und auch das geht ja aus dem damaligen Bericht hervor – habe ich auf ein Stück Zwischenstrecke bestimmt nicht verzichtet.

Aus den nachfolgend veröffentlichten Berichten geht hervor, daß die Beteiligung bei diesem Trial enttäuschend war. Vielleicht hätte ich in der Vorankündigung die auswärtigen Fahrer nicht erwähnen dürfen, die für die Einheimischen möglicherweise abschreckend waren. Die von auswärts kommenden „Experten“ hoben nun das Niveau und brachten frischen Wind mit – genau dadurch aber stahlen sie den einheimischen Fahrern, die bisher im Mittelpunkt gestanden hatten, die Schau und machten sie nunmehr zu Randfiguren. Diesen Zwiespalt gibt es überall, auch innerhalb von Vereinen. In San Feliu de Codines in Katalonien hat er Jahre später dazu geführt, daß das heutige Llegends Trial entstand, das einstigen einheimischen Fahrern und auch allen anderen, die mit dem immer mehr gestiegenen fahrerischen Niveau nicht mithalten können oder wollen, ihren früheren Fahrspaß in zwar anspruchsvollen, aber eben doch machbaren Fahrsektionen – in SFDC mit den Fahrrädern von damals – zurückbringen sollen.

Die Eichberg Hütte im Frauenwald im September 2014
Bericht in der WETTERAUER ZEITUNG über das 9. Fahrrad-Trial am 22. April 1978

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht über das 9. Fahrrad-Trial am 22. April 1978 in TRIALSPORT 28 (Juni) 1978, S. 32

10. Fahrrad-Trial am 11. November 1978

Beim 10. Fahrrad-Trial an der Frauenwaldschule waren zwar keine auswärtigen Fahrer am Start, dennoch möchte ich die Veranstaltung hier vorstellen wegen einiger schöner Fotos – die meisten davon in Schwarzweiß, da weder die regionale WETTERAUER ZEITUNG, noch TRIALSPORT Farbfotos gebrauchen konnten.

Fahrerbesprechung. Das Weiße am VW-Bus sind aufgeklebte Papierrollen, die als Rundentafel dienten. Oben im Wald erkennt man den weißen VW-Bus der Johanniter-Unfallhilfe.
Start und Ziel während des Trials. Man vergleiche die Örtlichkeit mit dem zweiten Foto auf der Seite „Bad Nauheim – weitere Trials“
Ein Bonanzarad in der Sektion an Start und Ziel (Foto: Luthard Menke)
Die Sektion am Wasserkessel

Bericht in TRIALSPORT 34 (Dezember) 1978, S. 13-14

 

11. Fahrrad-Trial am 29. September 1979 – zweiter Besuch der Fürstenhagener in Bad Nauheim

Die Fürstenhagener kamen mit einem NSU mit Anhänger und einem VW-Bus (hinten am rechten Bildrand) und brachten elf Fahrer mit! Zur Orientierung: die Usa-Brücke und die Frauenwaldschule befinden sich auf diesem Bild links, im Hintergrund ist Start und Ziel, der Wald mit den sieben Sektionen ist rechts.
Diesmal gab es sogar einen Parc fermé. Im Hintergrund der Golfplatz, Start und Ziel rechts.

(wird fortgesetzt)