In Langenlois – das liegt wenige Kilometer nördlich von Krems an der Donau in Niederösterreich – gibt es eine Motorrad-Trial- und Moto Cross-Tradition, die bis in die Mitte der Sechziger Jahre zurückreicht. Die Initiative für die Trials ging von dem damaligen Wiener Polizei-Chefinspektor Roland Georgieff aus, der für den Jawa-Club Wien bei Trials, Bergrennen und Motorrad-Slaloms aktiv und 1971 und 1972 Staatsmeister im Seitenwagen-Trial war. Georgieff richtete von 1966-1976 in Langenlois und den nahe gelegenen Ortschaften Reith und Mittelberg insgesamt zwanzig Motorrad-Trials und andere Veranstaltungen für den MSC Langenlois aus (nähere Infos über Roland Georgieff bei www.trialbazsi.info).
Einige Trial- und Moto Cross-Fahrer des MSC Langenlois kamen aus dem kleinen Ort Engabrunn, das wenige Kilometer östlich von Langenlois liegt. Über ihre jüngeren Brüder und deren Freunde übertrug sich die Motorsportbegeisterung auf die Jugendlichen in Engabrunn, die daraufhin nicht nur Moped-Moto Cross-Rennen in ihrem Heimatdorf durchführten, sondern auch bei den Veranstaltungen des MSC Langenlois tatkräftig mithalfen. Roland Georgieff schreibt:
„Als Dankeschön hierfür veranstaltete ich 1972 in Engabrunn ein kleines Fahrradtrial mit einigen Preisen. (…) Es waren ganz gewöhnliche Fahrräder, nur alles abmontiert, wo möglich. (…) Aber der Kurs war Natur. Ein echtes Trial mit selber Punktwertung, wie bei den Motorrädern“.
Etwa fünfzehn Teilnehmer fuhren bei dem Trial mit. Der Sinn war, den Teilnehmern eine Freude zu bereiten und ihnen die Teilnahme an einem Trial zu ermöglichen, auch wenn sie noch nicht die Möglichkeit hatten, Motorrad zu fahren.
Wegen des Anklangs, den das Fahrrad-Trial bei den Jugendlichen inzwischen gefunden hatte, wurde im Dezember 1974 in Mittelberg als Nebenveranstaltung zu einem Auto- und Motorradslalom auch ein kleines Geschicklichkeitsfahren für Fahrräder organisiert. Roland Georgieff allerdings betont: „Richtiges Fahrradtrial war nur das eine 1972 in Engabrunn.