Sicherlich hat das Motorrad-Trial an verschiedenen Orten zum Trialfahren mit Fahrrädern angeregt. Wie häufig das vorkam und wie ernsthaft diese Aktivitäten im Einzelfall waren, ist aber ziemlich unklar. Röhrnbach im Bayerischen Wald ist ein gutes Beispiel dafür, daß es trotz oder vielleicht auch wegen eines engen Kontakts der Jugendlichen zu den Motorrad-Trialfahrern nicht zu Fahrrad-Trials gekommen ist. Das Ziel war das Motorrad-Trial und so wie zehn Jahre zuvor in Ebstorf war es auch in Röhrnbach mit den Fahrrad-Aktivitäten wieder vorbei, sobald die Hauptakteure die Gelegenheit hatten, ins Motorrad-Lager zu wechseln.
Emil Jahreis, der auf dem nachstehenden, 1974 in Röhrnbach aufgenommenen Foto rückwärts auf seiner Ossa sitzt, schreibt:
„Sicher ahmten die Kinder mit ihren alten, umgebauten Fahrrädern uns nach, wobei da einfach versucht wurde, eine Böschung rauf oder runter, aber auch schon mal auf dem Hinterrad zu fahren. Also kein Sektionsbau, sondern nur dabei zu sein. Unter den Kindern sind die Brüder von Max Thoma, also auch die jetzt (2013) noch erfolgreichen Motorrad-Trial-Fahrer Alois und Georg Thoma. Später bauten Max und Hansi Thoma für die jüngeren Brüder eine 50 ccm Zündapp für Trial um.“
Das Foto aus Röhrnbach ist ein tolles Bild. Man sieht, wie die Jugendlichen mit ihren Fahrrädern das Motorrad-Trial imitieren: nicht nur die damals übliche Kleidung – Gummistiefel und Mütze – selbst die Pose der pausierenden Motorrad-Trialer wird übernommen!