Pere Pi dürfte das Bici-Trial anfangs als eine Möglichkeit zur Heranführung von Kindern an den motorisierten Trialsport und die Teilnahme von Ot am Bici-Trial als nur vorübergehend betrachtet haben. Erst der Besuch von Felix Krahnstöver im März 1979 öffnete ihm die Augen. Es war ein Schlüsselmoment in Sachen Fahrrad-Trial für Pere Pi, als Felix Krahnstöver, nachdem er das Trialfahrrad von Ot gesehen hatte, ihm von seiner erst wenige Monate zurückliegenden Begegnung mit dem Fahrrad-Trial in Fürstenhagen erzählte. 1 Die Information, daß es auch in Deutschland Fahrrad-Trial gab, machte Pere Pi auf einmal klar, daß das Fahrrad-Trial kein Kinder-Trial (so hatten anfangs wohl die meisten gedacht, auch Felix Krahnstöver bis zu seinem Erlebnis 1978 in Fürstenhagen) in Katalonien, sondern allgemein als ein Sport im Kommen war.
Der besagte Besuch von Felix Krahnstöver fand kurz vor dem 11.03.1979 statt. Ich weiß das deswegen, weil an diesem Tag in Terrassa (Matadepera) der spanische Lauf zur Motorrad-Trial-WM stattfand, an dem Krahnstöver teilnahm. Das Verrückte ist, daß ich durch diesen WM-Lauf indirekt Zeuge dieses Zusammentreffens von Krahnstöver und Pi wurde. Ich war damals bei der Bundeswehr und hatte in diesem in Deutschland eisigen und nicht enden wollenden Winter meinen Urlaub genommen, um mir im warmen Spanien erstmals den dortigen WM-Lauf anzusehen. 2 Am Start im Nationalpark von Sant Llorenc del Munt begrüßte ich natürlich kurz Felix Krahnstöver. Als er mich sah, rief er lachend aus: „Ich werde wahnsinnig!“ Dann sagte er auf einmal: „Die haben hier übrigens auch Fahrrad-Trial!“ Er habe beim Pi – er erklärte mir kurz, wer das war – ein Trialfahrrad herumstehen sehen (es war das Fahrrad, das die Leute der Entwicklungsabteilung von Montesa 1978 für seinen Sohn Ot gebaut hatten. Siehe das Kapitel „Felix Krahnstöver und Pere Pi) und ihm vom deutschen Fahrrad-Trial erzählt. Die seien am Fahrrad-Trial interessiert gewesen und wollten in dieser Richtung etwas machen. Ich könnte den ja mal kontaktieren. – Weiter konnten wir uns so kurz vor dem Start nicht unterhalten und ich hatte erst später in Deutschland wieder mit Felix Krahnstöver Kontakt.
- Diese Begegnung mit Felix Krahnstöver hat Pere Pi, bevor sie 2006 durch den Film „Leaps&Bounds“ von Desmond Lee erstmals öffentlich gemacht wurde, früher konsequent verschwiegen. In seinen 2012 geschriebenen Memoiren erkennt er diese Begegnung dann als einen Schlüsselmoment an, allerdings verknüpft mit der Angabe, daß er und seine Leute bei Montesa vor dem Besuch von Krahnstöver im März 1979 „KEINERLEI Hinweis darauf hatten, daß so etwas wie Fahrrad-Trial existierte“ (Pere Pi: No tengo 200 años, 2012, S. 255). Diese Angabe ist nicht glaubhaft, weil sie im Widerspruch zur Teilnahme von Ot in Bellaterra schon 1978 steht. ↩
- Ein kleiner Eindruck davon findet sich in TRIALSPORT Nr. 39 (Mai 1979), S. 16-17. Zu dieser Zeit fuhr ich in Deutschland Motorrad-Trial auf einer 326er Bultaco. Am Tag nach dem Trial machte ich noch eine Wanderung in dem herrlichen Naturpark von Sant Llorenc del Munt und „half“ schon mal dabei, die Pfeile der Streckenausschilderung einzusammeln… sie haben mir bei meinen weiteren Fahrrad-Trials in Bad Nauheim gute Dienste geleistet und ich verwende noch heute welche davon bei meinem Nonstopp-Trial in Stadtallendorf ↩